Landesstellenbrief
18 Dez

Aus der Praxis für die Praxis: Modelle und Konzepte der Suchtprävention in unterschiedlichen Settings

Die AG Suchtprävention der Landesstelle für Suchtfragen führte am 03. Dez. eine neue Veranstaltungs-Reihe ein:Aus der Praxis für die Praxis! Ziel dieser Reihe ist es, dass sich Fachkräfte der Suchtprävention gegenseitig und einrichtungsübergreifend ihre Praxismodelle und -konzepte vorstellen, diskutieren und reflektieren. Auf diese Weise werden die Ansätze in derSuchtprävention automatisch weiterentwickelt und den aktuellen Erfordernissen und Bedarfen angepasst. Von Konzepten der Suchtprävention wird zunehmend ein „Qualitätsnachweis“ erwartet. Dafür ist ein regelmäßiger, fachlicherAustausch eine wichtige Basis. Die Perspektive einer qualitätsgesicherten Suchtprävention soll damit geschärft werden. Die AG Suchtprävention hat den Anfang gemacht mit Modellen und Konzepten aus unterschiedlichen Settings. Die Fachkräfte haben sich an dem Tag mit den Settings Schule, öffentlicher Raum und Jugendhilfe beschäftigt und dabei unterschiedliche Substanzen fokussiert. Im Setting Schule stand der Cannabiskonsum im Mittelpunkt. Anhand eines Beispiels aus dem Konzept „Cannabis –Quo vadis“ (Info unter www.villa-schoepflin.de) wurde gezeigt, wie man offen über Cannabiskonsum mit den SchülerInnen ins Gespräch kommen kann. Aber auch der Zugang zu den Eltern und die Arbeit mit den LehrerInnen kam zur Sprache. Im Setting öffentlicher Raum ging es mehr um den Alkohol. Als Gastreferent stellte Simon Fregin von der Mobilen Jugendarbeit Stuttgart und Sprecher der LAG Mobile Jugendarbeit Ba-Wü die „Befragung“ als eine Methode vor, mit der man Jugendliche und junge Erwachsene gut erreichen kann. Es wurde aber auch deutlich, dass ohne eine Selbstreflexion, eine klare Botschaft und die eigene Haltung zu den jungen Menschen, die aufsuchende Arbeit im öffentlichen Raum nicht zu machen ist.Und schließlich erhielten die Teilnehmenden Einblick in die digital geprägte Welt von Jugendlichen. Eine Mitarbeiterin der Wohngruppe JELLA, die sich in Ihrer Masterarbeit vertiefend mit der Nutzung der digitalen Medien bei Jugendlichen beschäftigt hat, stand Rede und Antwort zu diesem Themenkomplex. Es wurde sehr deutlich, dass die digitale Kommunikation als wichtige –nicht nur soziale –Infrastruktur gewertet werden muss. Es zeigte sich anhand der Rückfragen, dass das Thema Mediennutzung mittlerweile als fester Bestandteil in der Suchtprävention aufgenommen werden muss. Die Veranstaltung war stark geprägt durch einen Werkstatt-Charakter. Dadurch wurde sichtbar, dass nicht so sehr fertige Konzepte das Thema der Reihe „Aus der Praxis für die Praxis“ sein sollen, sondern der Austausch und die fachliche Auseinandersetzung. Auch kontroverse Diskussionen sollen ermöglichtwerden. Die AG Suchtprävention hat am Ende den Staffelstab offen in die Runde weitergegeben. Wir sind gespannt, wer zum nächsten Austausch und mit welchem Thema im kommenden Jahr einlädt.